Werner Haftmann

deutscher Kunsthistoriker; 1955 Mitbegründer der "documenta" Kassel; erster Direktor der Neuen Nationalgalerie Berlin 1967-1974; zu seiner Zeit wichtige Veröffentlichungen zur Kunst der klassischen Moderne

* 28. April 1912 Glowno/Polen

† 28. Juli 1999 Gmund am Tegernsee

Herkunft

Werner Haftmann wurde 1912 in Glowno (heute poln. Głowno) geboren, einer Kleinstadt im sog. Weichselland, das zu dieser Zeit zum russischen Zarenreich gehörte.

Ausbildung

H. studierte nach dem Abitur in Magdeburg Kunstgeschichte und Archäologie an den Universitäten Berlin und Göttingen. Er wurde 1936 mit einer Dissertationsschrift über "Das italienische Säulenmonument" in Göttingen zum Dr. phil. promoviert.

Wirken

Kunsthistorisches Institut Florenz und Zweiter Weltkrieg

Kunsthistorisches Institut Florenz und Zweiter Weltkrieg Seine wissenschaftliche Qualifikationsschrift war in Göttingen sehr gut bewertet worden und verhalf H. 1936 zur begehrten Assistentenstelle am Kunsthistorischen Institut in Florenz unter dem Institutsdirektor Friedrich Kriegbaum. Das 1897 gegründete Institut ist eine der ältesten internationalen Forschungseinrichtungen zur Kunst- und Architekturgeschichte des Mittelmeerraums und war bereits damals ein wichtiger Anlaufpunkt für Kunsthistoriker aus der ganzen Welt, stand aber zu dieser Zeit unter dem politischen Druck der sich herausbildenden "Achse Berlin-Rom", dem Bündnis zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und dem faschistischen Regime in Italien.

Neuere Studien belegen, dass sich H. ab 1937 ...